Erlen (Transkription Nr. 89)

Schulort Erlen
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1463, fol. 321-321v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Thurgau
Distrikt 1799: Bischofszell
Agentschaft 1799:
Kirchgemeinde 1799:
Ort/Herrschaft 1750: Gemeine Herrschaft Thurgau (Gerichtsherrschaft des Abts von Muri, der Gemeinen Herrschaft Thurgau und eines einzelnen weltlichen Gerichtsherrn)
Kanton 2015: Thurgau
Gemeinde 2015: Erlen
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Erlen (Niedere Schule, reformiert)
26.01.1799

Ehrlen Reformiert

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Zu Eppiß hausen aus Mangel einer Schul stuben in Erlen.

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Es ist ein Dorf

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Es ist eine Gemeinde Erlen und Eppißhausen.

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Zur Erler, Filial Gemeinde.

I.1.dIn welchem Distrikt?

in Bischofzeller

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

in Thurgaüer

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Bauackeren ligt eine 1/4 Stund befinden sich 26 Haüser darin, Ehstegen eine 1/8 sind 9 Haüser.

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Zu dem Schulbezirck gehören Ehrlen Eppißhausen Bauackeren u: Ehestegen

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und

Erlen und Eppißhausen ist das Schul Ort, Bauackeren 1/4 Stund Ehestegen 1/8 Stund

I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.

Eppißhausen und Ehrlen: 28 Kinder Ehestegen 8 Bauackeren - 36 [Kinder]

I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.aIhre Namen.

1 Biesenhofen. 2 Engishofen 3 Oberaich. 4 Kümertshausen 5 Andwill 6 Ober und Nieder Rieth. 7 Göttighofen, 8 Schocherschweil, 9 Zillschlacht, 10 Sulgen.

I.4.bDie Entfernung eines jeden.

auf die 1te 1/4 Stund. auf die 2te 1/4 Stund. auf die 3te 1/2 Stund, auf die 4te 1/2 Stund auf die 5te 3/4 Stund. auf die 6te 1/4 Stund auf die 7te 1/2 Stund. auf die 8te 1/2 Stund auf die 9te 3/4 Stund, auf die 10te Ein Stund.

II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Jn 2 Klaßen.

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Schreiben Lesen Rechnen und Singen.

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Diese Schule wird Winter und Sommer gehalten.

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Namen Büchlein, Fragstücklein, Lehrmeister, Zeügnuß, Psalmen Buch, Testament Briefe, Schulbüchlein heraußgegeben von B: Pfarrer Waser in Bischofzell

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

6 Stund, 3 Vormittags 3 Nachmittags Aus obbenanten Bücheren.

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

||[Seite 2] 6 Stund 3 Vormittags, 3 Nachmittags.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

von der Gemeind auf gutt verhalten hin.

III.11.bWie heißt er?

Johan Ulrich Deüßly.

III.11.cWo ist er her?

von Weinfelden.

III.11.dWie alt?

37 Jahr Alt.

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

Eine Frau einer Alten Muter und ein Kind.

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

3. Jahr.

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

vom 20ten bis in 33 Jahr in Holländischen und Französischen Diensten.

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Gar keine andere verrichtungen als diese

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

Knaben 26 Mädchen 10
36

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)

Knaben 30 Madchen 12
42

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

Über diese Frag ist zu beantworten, weil kein Schulfond noch Stiftung verhanden ist, Es ist seit 1725 von Legaten etwas zu einem Capital zusammen ver Testamentiert worden. Dieses Bestehet aus 429 fl. Sage Vier Hundert Neün und Zwanzig Gulden, der Zins von Obbenanten Capital wird für Armen Kinder Verwendt.

IV.13.bWie stark ist er?
IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?
IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Vom Kind 4 xr. sonst nichts.

IV.15Schulhaus.

Jst gar kein Schulhauß nach Stube verhanden, sonder die Gemeind muß eine Stube verzinsen, wil in diesem Bezirck Mangel an wohnungen ist.

IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16Einkommen des Schullehrers.

Über diese Frag ist keine Antwort zu ertheilen, weil dergleichen nichts verhanden ist.

IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.
IV.16.BAus welchen Quellen? aus
IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

Anmerckung über die 15te Frag.
Jn der 15te Frag ist bemerkt worden das Mangel an Wohnungen seye in diesen Bezirck. Schon lange wünschte man eine bequemen Plaz zu einer Schul bewohnung für diesen Bezirck. Man hat den 8ten Jenner 1798 ein Ansuchen an dem B: Statthalter Gantiner von Klingenberg, weil dieser Boden der darzu bequem war der, der Statthalterey gehörte, er es aber nicht untersagt, mit dem vorbehalt er wolle es dem Fürsten von Mury die anzeige davon machen, Jnzwüschen Kam die abänderung obbesagter Statthalterey, also Wünschte man für diese Einrichtung einem bequemen Plaz.

Unterschrift

Sig: Eppißhausen den 26ten Jenner 1799 Joh: Ulrich Deüßly Schullmeister zu Ehrlen u: Eppißhausen.

Zitierempfehlung: